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Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht zum 10-wöchigen Praktikum bei der Firma Günter Sievers Maschinenbau GmbH

Von 24. November 2017Dezember 22nd, 2017Keine Kommentare

In das 10-wöchige Praktikum bei der Firma Günter Sievers Maschinenbau GmbH startete ich mit Unsicherheiten und gemischten Erwartungen. Die größte Sorge war natürlich, als Frau im Berufsfeld Maschinenbau nicht akzeptiert zu werden und dadurch nicht aktiv am Wertschöpfungsprozess teilnehmen zu dürfen. Gerade diese Sorge stellte sich schon nach kürzester Zeit als völlig unbegründet dar. Ich wurde in alle maschinellen Abläufe und Arbeiten voll einbezogen und konnte jederzeit Fragen stellen, die immer umfassend geklärt wurden.

Bis zum Ende meines Praktikums habe ich bis auf wenige Ausnahmen alle Fertigungsschritte durchlaufen. Angefangen bei der Bedienung der CNC- Bearbeitungszentren, in denen der Rohling seine Grundform erhält, über die Verzahnung des Halbzeugs, dann die Endfertigung (bspw. Gewinde schneiden, Nuten, Entgraten, etc.), bis zum Versand der fertigen Zahnräder. Nur die 3D-Messungen der Räder und das Laserstrahlschweißen konnte ich mir leider nicht näher anschauen, was aber nicht daran lag, dass es mir verwehrt wurde, sondern daran, dass es sich zeitlich nicht anbot.

Für mich besonders Interessant war die Endfertigung der Zahnräder. Was man im Studium bis dahin nur auf dem Papier im Skript gesehen hat, wurde „greifbar“. Der maschinelle Ablauf mit den Parametern (Vorschub, Schnittgeschwindigkeit, etc.), die Materialeigenschaften (wie weich ist Aluminium tatsächlich und wie einfach lässt es sich bearbeiten, etc.), sowie der produktionstechnische Aufwand wurden deutlich. An der Nutmaschine beispielsweise durfte ich anhand der technischen Zeichnungen die Maschine einrichten und bedienen. Das war anfangs knifflig, aber nach etwas Übung ging es leicht von der Hand. Absolut hilfreich dabei war, dass einmal intensiv erklärt wurde, wie das Einrichten der Maschine funktioniert und dann durfte man selbstständig arbeiten. Man wurde also nicht ständig kontrolliert, sondern nur so viel es wirklich sein musste.

Eine der wenig spaßigen und sehr eintönigen Aufgaben war das Anrollen der Bordscheiben. Die Arbeit bestand einzig darin die Maschine mit einem Zahnrad zu bestücken, eine Bordscheibe draufzulegen und zwei Knöpfe gleichzeitig zu drücken, damit die Scheibe an das Zahnrad angerollt wird. Nach drei Tagen mit jeweils sieben Stunden dieser Tätigkeit wurde klar, welches die typische „Praktikantenarbeit“ ist.

Über die Mitarbeiter gibt es nur positives zu berichten. Ich fühlte mich nachkürzester Zeit sehr wohl und hatte keine Bedenken Wünsche und Vorstellungen zu äußern. Alle waren sehr geduldig bei Arbeiten, die mir anfangs nicht leicht fielen und man mir das ein oder andere Mal etwas länger über die Schulter schauen musste, als üblich.

Ausnahmslos jeder hat sich, wenn ich danach gefragt habe oder es nötig war, Zeit genommen, mir Abläufe oder einzelne Maschinen zu erklären.
Auch die Arbeitszeiten von 7.00 Uhr bis 14:15 Uhr waren super. Zwar hat man eine Stunde früher angefangen, als der Durchschnitts-Büroarbeiter, aber nach 14:15 Uhr hatte man den halben Tag noch vor sich.

Mein Fazit für das Praktikum fällt durchweg positiv aus: Die Mitarbeiter waren super, die Arbeitszeiten fair, die Arbeit hat Spaß gemacht und war weitestgehend abwechslungsreich und ich hab wirklich viel für mein Studium lernen können.

Studentin (Maschinenbau)

Quelle: http://blog.schuelerkarriere.de/2015/01/22/erfahrungsbericht-zum-praktikum/